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Auf dem Weg nach Nashville

Trybguet − Für die Fahrt von der Ost- an die Westküste haben wir im Vorfeld weder einen minutiösen Zeitplan noch eine fixe Route festgelegt. Denoch stehen ein paar Orte auf unserer Wunschliste weit oben (z.B. Nashville und Badlands National Park). Die Herausforderung wird es nun sein, diese Punkte, die auf der Karte keineswegs auf einer Linie liegen, nach Möglichkeit zu verbinden. Dazwischen planen wir jeweils von Tag zu Tag und lassen uns anhand von Tourismusbroschüren und Tipps von Einheimischen leiten oder je nach Lust und Laune auch einfach nur treiben.

So verläuft auch unsere Fahrt Richtung Nashville. Oft auf Nebenstrassen fahren wir weiter entlang der Appalachan Mountains südwestlich. Gutes und warmes Wetter begleitet uns. Hätten wir die mitgebrachten Sandalen doch bloss nicht in der am schwersten zugänglichen Ecke verstaut! Wir merken immer wieder, dass wir punkto Einrichtung noch einiges optimieren könnten.

Nach mehreren Tagen mit Toastbrot und Sandwiches haben wir beide Lust auf eine gute Pizza. Da kommt uns ein Pizza Hut (der erste seit langem) in Reidsville (North Carolina) gerade recht. Während dem Essen beschliessen wir, die Fahrt nicht mehr fortzusetzen und stattdessen wild zu campieren. Wir machen uns also auf die Suche nach einem geeigneten Standplatz. Die Flexibilität betreffend Schlafquartier, die uns Nanuq bietet, ist sehr angenehm und lässt uns viele Freiheiten.

 

Rauch in den Bergen − Auch am darauffolgenden Tag, dem 12. April 2005, geht’s weiter Richtung Südwesten. Via der Cherokee Indian Reservation, deren Hauptattraktion nebst der Natur ein Casino ist, gelangen wir zum Great Smoky Mountains National Park. Unterwegs werden wir auf einem Rastplatz einmal mehr auf Nanuq angesprochen. Diesesmal bleibt es aber nicht bei netten Worten, sondern wir kriegen gleich noch eine Melone geschenkt.

Leider ist uns das Wetterglück bei der Weiterfahrt nicht mehr hold und wir lassen uns sagen, dass für die nächsten Tage keine Besserung in Sicht ist. Also fahren wir trotz Regen und tief hängenden Wolken durch den Great Smoky Mountains National Park. Die dichten Wälder, das saftige Frühlingsgrün und die von Nebel eingehüllte Landschaft üben einen besonderen Reiz aus. Zudem leben im Park zahlreiche Tierarten u.a. auch Schwarzbären, welche wir aber leider nicht zu Gesicht bekommen. So müssen wir vorerst mit unserem eigenen kleinen Teddy im Gepäck Vorlieb nehmen :-) 

 

Pickup zu verschenken?! − Am Fusse des Parkes liegt Pigeon Forge, Tennessee. Die Stadt gleicht einer grossen Chilbi. Entlang der Hauptstrasse reihen sich Amusement Parks und Motels. Auf Werbesäulen wird mit Zimmerpreisen ab $15 geworben. Tönt verlockend, ist es doch billiger als manch ein Campground. Bei Nachfrage entpuppen sich diese Preise jedoch als Lockvogelangebote, denn sie gelten nicht pro Zimmer sondern pro Person. Wären wir frech genug, würden wir nur eine Person registrieren und dann zu zweit im Zimmer verschwinden. Wohlerzogen wie wir sind, lassen wir’s sein und fahren trotz aufkommender Dunkelheit weiter. Als ausserhalb von Knoxville ein heftiges Gewitter und starker Regen einsetzt, suchen wir ein weiteres Mal einen geeigneten Parkplatz für die Nacht. Dabei werden wir Zeugen einer typisch amerikanischen Szene. Vor dem gegenüberliegenden Motel hält ein Pickup, der Fahrer steigt aus und geht für die Registrierung in die Lobby. Den Pickup lässt er derweil mit laufendem Motor, Licht und Scheibenwischern draussen stehen. Wir überlegen uns, wie der Fahrer wohl blöd aus der Wäsche gucken würde, wenn wir den Wagen mal schnell umparken würden :-)